Worauf genau kommt es an, um als Ü-Wagen-Dienstleister seinen Kunden optimale Voraussetzungen zu schaffen?
In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick hinter die Kulissen und stellen dem interessierten Leser unsere Lösung für die Aufzeichnung der Bild- und Tonsignale im Ü-Wagen vor.
Einst erfolgte die Aufzeichnung der Bild- und Tonsignale in Ü-Wägen auf Bandmaschinen, sogenannten MAZen – eine für das „Programm“, also das fertig gemischte Sendesignal mit Bild und Ton, sowie je eine für jedes weitere Signal. Dies können die Einzelsignale der Kameras sein oder auch ein „Cleanfeed“, also Sendesignal, jedoch ohne Grafiküberlagerung.
Im Zuge der Ablösung des klassischen Bandes als Speicher-, Archiv- und Übergabemediums sind es heute Chipkarten oder Festplatten, die „laufen“, wenn auf ihnen aufgezeichnet wird. Einen Zeitgewinn gegenüber Band stellt diese Technologie entgegen der allseitigen Behauptungen nicht immer da, denn oftmals müssen die Aufnahmen umkopiert werden, möchte man dem Kunden nicht die spezielle und entsprechend teure Speicherkarte oder Festplatte des Rekorders verkaufen, vermieten oder gar „mal eben“ zum Kopieren überlassen.
Für uns als Betreiber eines auf kompakte Abmessungen ausgelegten Ü-Wagens stellt sich also die Frage, welches Format (und davon gibt es unzählige) und welche Aufzeichnungsgeräte erklären wir als Produktionsfirma zum hausinternen Standard? Kriterien sind dabei eine kleine Bauform, bei gleichzeitig maximaler Aufzeichnungssicherheit und schnellem Kopiervorgang der Daten „zum Kunden“.
Bei SIMON MEDIA ist die Wahl für unseren Ü1HD-Übertragungswagen auf Rekorder des Typs „KiPro Rack“ von AJA gefallen. Zunächst lassen sich die Geräte sehr platzsparend und problemlos im Geräterack montieren und verfügen über redundante – also doppelte – Netzteile, die zusätzlich noch über eine unterbrechungsfreie Akku-gepufferte Stromversorgung (USV) gespeist werden. Im Falle eines kurzfristigen Stromausfalls der Hauptstromversorgung oder gar eines defekten Netzteils besteht also keine Gefahr von Datenverlusten.
Welche genauen Bild- und Tonsignale auf den fünf im Ü1HD eingesetzten KiPros auflaufen sollen, kann komfortabel über ein Kreuzschiene eingestellt werden. Jeweils ein Kontrollmonitor zeigt das Aufzeichnungsbild an.
Die AJA KiPro schreibt auf Wechselfestplatten, die über einen Standard USB 3.0-Anschluss nach Aufzeichnungsende direkt vor Ort auf eine externe Festplatte umkopiert werden können. Diese Platte erhält der Kunde zur weiteren Nutzung seines Materials – oftmals bereits direkt vor Ort. Während der Abbau der Kameratechnik und ihrer Verkabelung draußen beginnt, werden im Ü-Wagen die Daten umkopiert und noch einmal gesichert.
Die Aufzeichnung kann in Apple ProRes oder AVID DNxHD erfolgen, so dass eine durchgängige Kompatibilität mit den gängigsten Schnittsystemen FinalCut, AVID, Edius und Premiere stets gewährleistet ist.
Wir freuen uns mit der AJA KiPro seit drei Jahren eine zuverlässige Aufzeichnungsmaschinen an Bord zu haben, deren Zusammenschaltung sogar eine Aufzeichnung eines 4k-Signals ermöglichen würde.
Selbstverständlich ist das Aufzeichnungskonzept des Ü1-HD Übertragungswagens flexibel gehalten, so dass wir auch auf außergewöhnliche oder besondere Wünsche unserer Kunden regieren können. Für einen öffentlich-rechtlichen TV-Sender bauten wir beispielsweise kürzlich mehrere optische Aufzeichnungsgeräte im Ü-Wagen-Heck auf, um so den Hausstandard des Senders zu erfüllen – die KiPros liefen als Backup dennoch „in Aufnahme“.
Kirpo im Rack des Ü1HD-Übertragungswagens